In der ersten Septemberwoche wanderte eine Gruppe von Springerpastor*innen durch Thüringen – von Erfurt über Gotha und Schmalkalden bis nach Eisenach zur Wartburg. An historischen Stätten, in thematischen Gesprächen und im Austausch beruflicher Erfahrungen wurde die Frage gestellt:
„Ermöglicht gerade der Springerdienst Perspektiven für Kirche, die reformatorisches Potential enthalten?“
Das Wandern schaffte dazu einen Rahmen, den andere Seminar-Formate so selbstbestimmt kaum vermögen. Inspiriert durch die wunderschöne Landschaft und Traditionen „am Weg“ entwickelten sich in wechselnden Gesprächskonstellationen eine dichte Konzentration auf Themen und kreative ekklesiologische Lösungsansätze, kollegiales Vertrauen und neue Sichtweisen auf Vergangenes. Eigene Berufserfahrungen wurden neu abgegangen, pastorale Existenz in ihrer Vielgestaltigkeit sichtbar - in fokussierten Momentaufnahmen und unter theologischen Leitlinien in ihrer Relevanz für morgen, schrittweise Klärungen zwischen herausfordernden Anstiegen und leichtfüßig zu gehenden Waldwegen.
Erörtert wurde z.B. die Idee eines Kompetenzprofils für den Springerdienst – mit dem Wunsch, auf der Springertagung im nächsten Jahr (6./7.07.2021 in Uelzen) daran weiterzuarbeiten. Das Ziel wäre, genauere Passungen zwischen Anforderungen und Bedürfnissen in Gemeinden, Regionen und Kirchenkreisen einerseits und den Kompetenzen der „Springer*innen andererseits zu finden. Was Springerpastor*innen einbringen an Flexibilität und Mobilität, Kommunikations- und Organisationsgeschick sowie Aufbruchs- und Abschiedsbereitschaft könnte ein Stück Freiheit in der Dienstgemeinschaft mit Gemeindepastor*innen ermöglichen. Das flexible Pfarramt ist längst kein Verlegenheitsdienst mehr, sondern eher eine geistliche Größe mit Zukunftspotential für eigene berufliche Laufbahnplanungen sowie für die Mobilisierung von einengenden Strukturen.
Die laufstarke Truppe unter der Wander-Leitung von Pastor Karsten Damm-Wagenitz sagt:
Danke für die Möglichkeit dieses Coaching-Formats in unserer Landeskirche!
Pastorin Ulrike Watschke
Foto: Karsten Damm-Wagenitz